Zum dritten Mal wurden die Rohre des Wasserprojektes sabotiert! – 3.5.2014

Fotos der sabotierten Rohre

Am 3.5.2014 wurden in der Nacht oder am frühen Morgen erneut die Rohre des Wasserprojektes von den Gemeinden La Trementina, Cerro Grande und Cerro Chiquito zerstört. Dies ist das dritte Mal, dass das Wasser bei den genannten Gemeinden für mehrere Stunde ausgefallen ist wegen Sabotageangriffen. Dank dem Einsatz der Gemeinden wurde die Anlage wieder in Stand gesetzt.

Zum ersten Mal wurden die Rohre am 10.März beschädigt, das zweite Mal am 30. April und das dritte Mal nun am 3.Mai. Die Behörden haben sich noch nicht dazu geäußert.

Wir klagen diese Akte der gewaltsamen Sabotage gegen die Menschlichkeit und gegen die Gemeinden an und fordern die Behörden auf, dass sie diese Taten gemäß dem guatemaltekischen Rechtssystem untersuchen.

Des Weiteren lehnen wir die Morddrohung, die Kriminalisierung, die Einschüchterungsversuche und die Verleumdungen gegen die MenschenrechtsverteidigerInnen, die sich für das Wasser und die Rechte im Gebiet des Gebirges Sierra del Merendón engagieren, ab.

Wir bitten die internationale Gemeinde, dass sie sich beim guatemaltekischen Staat dafür einsetzt, dass der soziale Konflikt um die Verteidigung und den Schutz der Wälder und der Quellen in dem Gebirge Merendón in Zacapa und Chiquimula Beachtung findet.

Aufgrund unseres Menschenrechtes auf Wasser fordern wir, dass das Gebirge Sierra del Merendón in Zacapa und Chiquimula zum Wasserschutzgebiet erklärt wird, um den Zugang zu Wasser für die aktuelle Bevölkerung und die zukünftige Generation zu sichern.  

 

ILUGUA

Osterbrief 2014

Die ILUGUA hat einen Osterbrief geschickt: PDF.

Ökumenische soziale und kirchliche Koordination von Zacapa und Chiquimula

Bild und Artikel aus der Zeitschrift: "Somos Zacapa" vom März 2014; Seiten: 12 &13.

Im Juni 2013 haben sich Kirchen, Gemeinden, Bauern, Indigene und Organisationen zusammengeschlossen in Zacapa und Chiquimula zur ökumenischen sozialen und kirchlichen Koordination zur Verteidigung und zum Schutz des Lebens im Raum Zacapa und Chiquimula. 

Osterbrief der ILUGUA nach dem Freispruch

Für die Ostergottesdienste 2011 schreibt uns die ILUGUA folgenden Brief....

Verhandlungstermin am 14. April 2011 mit dem lang erwarteten Freispruch.

Bilder zum Konflikt um die Abholzung der Wälder

Die Besitzer der Finca Tashoró zerstören in ökologisch sehr sensiblen Gebieten in den Granadillas den Regenwald durch die permanenten und zum Teil durch die lokalen Behörden gedeckten Abholzungen.

Um den Abtransport der Hölzer zu Erschweren bzw. ganz zu Verhindern hat eine Fincabesitzerin in Absprache mit der "Vereinigung zum Schutz der Granadillas" mit Posten in ihrer Finca den Transportweg verengt. 

Um dieses Hindernis gibt es massive Konflikte.

Konflikt mit Fincabesitzer von Tachoró

Mit e-mail vom 27.9.2010 erhielten wir von Pfarrer José Pilar Álvarez Cabrera, ILUGUA (Lutherische Kirche Guatemalas), La Trementina/Zacapa, folgenden Bericht:  

 

Am 25.9.2010 waren zwei Kraftfahrzeuge zur Finca Tachoró unterwegs. In einem befand sich Herr José Juan Olavarrueth, der Ehemann der  Eigentümerin der Finca, im anderen eine Gruppe ausländischer Besucher. 

 

Auf der Finca Tachoró wird auch weiterhin Primärwald (Urwald) abgeholzt. Auf dem Weg nach Tachoró passierte Herr Olavarrueth die Finca von Frau Mabilia Cabrera, die im August d.J.,  nachdem die Umsetzung der Vereinbarungen vom 14.11.2009 im Rahmen des Programmes „Gobernando con la Gente“ von Präsident Álvaro Colom von den Zuständigen vor Ort weiterhin bewusst verzögert wurde, die Durchfahrt zu ihrem Grundstück mittels zweier  Betonpfosten hatte verengen lassen,  um so den weiteren  Abtransport von Holz aus Tachoró auf LKW zu unterbinden.

 

Herr Olavarrueth  wurde von Bewohner/innen des Ortes La Trementina, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Nähe befanden, beobachtet, wie er mit seinem Wagen zurücksetzte und dann diese Sperre bewusst umfuhr. Sie informierten daraufhin weitere Bürger und Bürgerinnen aus La Trementina, die sich tags darauf (am Sonntag, dem 26.10.2010) zu der Stelle begaben, um eine Pfosten zu errichten, da die vorherigen bei dem Manöver des Herrn Olavarrueth beschädigt worden war.  Sie waren gerade damit beschäftigt, Löcher zu graben, in die sie zwei Holzpfosten setzen wollten, als Herr Olavarrueth auf dem Weg zur Finca Tashoró erneut erschien.

 

Am Nachmittag desselben Tages kehrte Herr Olavarrueth in Begleitung der zuvor erwähnten Gruppe von Ausländern zurück und sägte einen der beiden Pfosten mit einer Motorsäge ab.  Diese Aktion blieb jedoch nicht unbemerkt  und  immer mehr Umweltaktivistinnen der Gemeinde  La Trementina fanden sich ein, um zu verhindern, dass auch der zweite Pfosten umgesägt würde.   Schließlich wurde von Dritten, nicht zu der Umweltbewegung gehörenden Personen die DIPRONA (Division für Naturschutz der nationalen Zivilpolizei) informiert, die am Ort des Geschehens erschien.  Die DIPRONA ging mit Tränengas gegen die anwesenden Menschen vor (zumindest geht man davon aus, dass es sich um Polizisten handelte, doch einige der Anwesenden sagten auch aus, dass Herr Olavarrueth selbst  die Gaspatronen geworfen habe), was den Zorn der Betroffenen hervorrief, um so mehr, sich auch Kleinkinder, Jugendliche und Frauen vor Ort befanden. Nach Aussage von 4 etwa 10jährigen Kindern trugen sie und weitere Anwesende starke Augenreizungen davon.

 

Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger verlangten, dass die ausländische Gruppe den Ort verlassen solle,  doch Herr Olavarrueth weigerte sich, auf den Vorschlag einzugehen.  Es war jedoch möglich, der Besuchergruppe verständlich zu machen, dass es kein Problem mit ihnen gebe, sondern ausschließlich mit Herrn Olavarrueth, dessen Haltung als überheblich und respektlos bezeichnet wurde.

 

Die erregten Bürgerinnen und Bürger riefen, sie hätten nun genug von so viel Missachtung, Arroganz und Einschüchterungsversuchen seitens der Großgrundbesitzer und der Behörden, die ihre Rechte fortgesetzt verletzen würden.

 

Es erschienen Vertreter der Regionalstelle der Staatsanwaltschaft für Menschenrechte in Zacapa sowie der Präsidialkommission für Menschenrechte COPREDEH,  um zu vermitteln. Die anwesenden Bürger und Bürgerinnen der Gemeinde La Trementina beharrten darauf, dass sie Herrn Olavarrueth und eine Begleitperson (bei der es vermutlich um einen seiner Leibwächter handelte) nicht gehen lassen würden, ohne dass er den abgesägten Pfeiler durch einen neuen ersetze.

 

In unmittelbarer Nähe des Geschehens befand sich die Schwester von Pfarrer José Pilar Álvarez Cabrera. Sie war außerordentlich besorgt und verängstigt,  weil sie zwei anonyme Drohanrufe erhalten hatte. Die Anrufer hatten sie aufgefordert, ihrem Bruder auszurichten, dass er noch heute sterben werde, denn er wisse nicht, mit wem er sich eingelassen habe.

 

Die Polizei wollte die Aussagen der anwesenden Parteien nicht zu Protokoll nehmen mit der Begründung, die Bevölkerung habe die Ausländergruppe in ihre Gewalt gebracht. Diese Behauptung entsprach jedoch nicht den Tatsachen. Um 22.30 am Abend des 26.9.2010 befanden sich noch immer Bürgerinnen und Bürger am Ort des Geschehens, wo sie sich mit dem Vertreter der Staatsanwaltschaft für Menschenrechte und COPREDEH berieten.

 

Um 22:40 hatte Herr Olavarrueth schließlich den Pfosten wieder an seinem alten Platz aufgestellt . Daraufhin zogen sich  alle Beteiligten zurück.  

 

Originalbericht: ILUGUA, 26./27.9.2010

Übersetzung: Christine Born, Brot für die Welt    

Drängende Probleme in Guatemala

Die tiefen sozialen Verwerfungen, die zu dem 40jährigen Krieg in Guatemala geführt haben, bestimmen immer noch die Realität des mittelamerikanischen Landes. 1986 veröffentlichte die Katholische Bischofskonferenz das Dokument: "Der Schrei nach Land" und bezog damit Stellung für die Armen und Landlosen.

Die Konflikte um die Landrechte ziehen sich bis in die heutige Zeit und verschärfen sich in den letzten Jahren durch sogenannte Megaprojekte wie Staudammbau, Abbau von Mineralien und Rohstoffen durch nationale und internationale Konzerne. Mit diesen Projekten sind oft massive Menschenrechtsverletzungen, Landvertreibungen und ökologische Katastrophen verbunden.

Ein weiteres Problem sind die aktuellen und in der Vergangenheit begangenen Verletzungen der Menschenrechte, die verbunden sind mit einer beinahe vollständigen Straflosigkeit.

Nach dem Amtsantritt des ehemaligen Generals Molina der Ende 2011 zum Präsidenten gewählt wurde, nahm die Gewalt im Land wieder massiv zu. Die Macht der Drogenmafia ist ungebrochen und die funktionierenden Machtstrukturen der Militärs sind ein großes Hindernis für eine bessere Zukunft des Landes.

In diesem Kontext versuchen Organisationen wie die Kirchen gemeinsam mit Menschenrechtsorganisationen einen Beitrag für den Aufbau einer gerechteren Gesellschaft zu leisten.

Vorfälle Anfang August 2010 in den Granadillas

COMUNICADO

POR NUESTRO DERECHO HUMANO AL AGUA LA LUCHA DE LAS COMUNIDADES POR LA DEFENSA DE LOS BOSQUES EN LA MONTAÑA LAS GRANADILLAS DA OTRO PASO

El 4 de agosto 2010 nuevamente bajaron dos camiones cargados con trozas de madera del bosque natural primario de la Montaña Las Granadillas, específicamente de la finca Tachoró y pasaron por la aldea La Trementina.

Los vecinos de la comunidad no hicieron ninguna acción, mas que quedarse dentro de sus casas por miedo, en vista que los camiones eran custodiados por la Dirección de Protección a la Naturaleza DIPRONA de la Policía Nacional Civil y carros particulares que resguardaban el transporte de la madera.

El día de ayer 5 de agosto los dos camiones subieron nuevamente a la montaña con el objetivo de realizar otro viaje con madera. Los vecinos convocaron a una asamblea de urgencia la cual se realizó en la Casa Campesina y en esa asamblea acordaron por unanimidad abordar a los dueños de la madera y a los finqueros con el objetivo de explicarles que a partir del día de hoy queda restringido el paso de camiones pesados y  para anunciarles que es el último viaje que les permiten realizar transportando madera de los bosques. Y así sucedio: el día de hoy 6 de agosto 2010 mas de doscientos vecinos de la comunidad de La Trementina se reunieron en el portón de la finca privada “Loma Larga” situada en las cercanías de la Aldea La Trementina en donde la propietaria de esta finca cedió los derechos a las comunidades y a la Asociación para la Protección de la Montaña Las Granadillas mediante una “autorización legal para reforestar y controlar los accesos a la finca Loma Larga en el camino privado de la misma” mediante escritura pública debidamente legalizada. La propietaria de la referida finca también se hizo presente en el portón y ella misma explicó a los finqueros que queda restringido el paso de transporte pesado y con madera por esta finca.  El día 29 de julio las comunidades colocaron un pequeño muro y un rotulo que se lee “Restringido el paso de transporte pesado, Propiedad Privada” en mutuo acuerdo con la propietaria. Los señores de los camiones derribaron el muro el día 2 de agosto que subieron.

El día de hoy 6 de agosto cuando el equipo de ILUGUA nos dirigimos a la realización del taller modular “Iniciando el Camino” en el marco del fortalecimiento de los promotores comunitarios en el tema de la Agricultura Sostenible y Soberanía Alimentaria ASSA nos encontramos  con los dos camiones con madera. Una parte del equipo se fue para el taller y otra parte se fue para brindar acompañamiento a las comunidades que esperaban la llegada de los dos camiones en la Trementina. Al lugar en donde se encontraban las comunidades llegaron los dueños de la finca Tachoró y mas tarde los conductores de los camiones con madera y las comunidades explicaron que a partir del día de hoy queda restringido el paso de madera y de transporte pesado por el lugar por ser un camino privado cedido a las comunidades. Mientras descendían los camiones uno de ellos en una curva que no supo controlar se volcó accidentalmente sin que hubiera heridos. Mientras los vecinos dialogaron durante tres horas con los propietarios de la finca, quienes se hacían acompañar de DIPRONA  y funcionarios del Ministerio Público y a quienes se les traslado la información acordada en la asamblea del dia 5 de agosto 2010. Luego del diálogo que se realizó los camiones pudieron transitar libremente pero con la aclaración de que este es su último viaje. De intentarlo nuevamente los vecinos les advirtieron que se encontrarían con una puerta más pequeña y con el paso restringido. Todo se realizó de una manera pacífica, no hubo violencia excepto que los finqueros dijeron a la propietaria de la finca Loma Larga que la llamarían a resolver la situación en el juzgado y la actitud prepotente y amenazante de uno de ellos sin embargo, más tarde manifestaron su interés de dialogar a lo cual las comunidades respondieron afirmativamente. En cuanto retiren el camión accidentado en el camino los vecinos procederán a restringir y controlar el paso de camiones por el lugar por medio de una puerta mas pequeña la cual permita solo el acceso de vehículos pequeños.

PARA QUE LA MONTAÑA LAS GRANADILLAS SEA UNA RESERVA DE PROTECCIÓN DE MANANTIALES  Y POR NUESTRO DERECHO HUMANO AL AGUA LA RESISTENCIA PACIFICA DE LAS COMUNIDADES CONTINÚA

Friedliche Demonstration am 1.Juli 2010 in Zacapa / Guatemala

Bilder von der Demonstration in Zacapa am 1.7.2010 - viele Schulen und Jugendorganisationen, Vertreter aus verschiedenen, auch pfingstlerischen Gemeinden beteiligten sich.

Am 1. Juli 2010 fand eine große Demonstration in Zacapa statt.

Kirchen, soziale Organistationen und VertreterInnen der Bergdörfer im Gebirgsmassiv Granadiallas der Departsments Zacapa undChiquimula im Osten Guatemalas hatten dazu aufgerufen.

Zacapa gilt als die trockenste Region Mittelamerikas. Die Trinkwasserversorgung der über 400 000 Einwohner ist von den Quellen in den Bergen abhängig.

Durch massive Abholzungen druch die Fincabesitzer und lokale Gr0ßgrundbesitzer versiegen immer mehr Quellen.

2004 wurde auf Initiative der Lutherischen Kirche Guatemalas / ILUGUA die "Vereinigung zum Schutz der Granadillas" gegründet.

2009 wurde durch internationalen und nationalen Druck am 14. November ein umfassendes Abkommen durch den guatemaltekischen Präsidenten Alvaro Colon verkündet, das festlegt, dass die Region besonders schutzwürdig ist.

Bis zum 30. März sollten die lokalen Behörden eine Umsetzung dieses Dekrets durch einen lokalen Dialogtisch erreichehn, um die noch vorhandenen Bergwälder, die schon zu 80% abgeholzt sind, zu schützen.

Die lokalen Behörden und die dortige Forstbehörde INAP arbeiten eng mit den Fincabesitzern, den Großgrundbesitzer und Mafiabossen der Region zusammen.

Sie widersetzen sich bislang mit Erfolg einem verbindlichem Verbot der Abholzung.

Um öffentlichen Druck auszuüben, damit die Verhandlungen wieder aufgenommen werden haben sich mehrere hunderte Personen an der Demonstation am 1.7. beteiligt.

Drohungen gegen die Luth. Kirche/ILUGUA und deren Pfarrer Cabrera seit 2008 (2010)

Dass Mitglieder der Lutherischen Kirche Guatemalas/ILUGUA, deren Leitender Pfarrer José Pilar Cabrera sowie Campesinos die sich in der "Vereinigung zum Schutz der Granadillas" seit 2004 engagieren wegen ihres Einsatzes für Mensch und Natur bedroht werden, ist leider nichts Neues.

In eine Pressekonferenz Ende Juni 2008, zu der die Lutherische Kirche, die Ökologieorganisation Madre Selva und die Vereinigung zum Schutz des Bergmassivs "Las Granadillas" eingeladen hatten, berichteten sie über die anhaltenden Abholzungen in den Bergen rund um Zacapa und beschrieben die Auswirkungen dieses Handels aufdie Natur und die Wasserversorgung der Distrikthauptstadt.

In den Jahren 2008 - 2010 haben die Drohungen gegen ILUGUA und die Vereinigung zum Schutz der Granadillas immer mehr zugenommen.

In einer Nachricht vom 6. August 2008 schreibt Pfarrer Cabrera, dass der Ökumenische Rat Guatemalas unter Beteiligung der Katholischen, Anglikanischen und der Lutherischen Kirche zu einer Pressekonferenz zum Thema der Umweltzerstörungen und der Drohungen gegen die beteiligten Organisatioen und gegen Pfarrer Cabrera einlädt.

Die ILUGUA hat am 4. August 2008 eine offizielle Anzeige beim Menschenrechts-Beauftragten der Guatemaltekischen Regierung Dr. Sergio Morales vorgelegt.

Pfarrer Cabrera schreibt, dass durch die Vorgänge in Zacapa und das große Presseecho das öffentliche Interesse für die Umweltzerstörung und die Machenschaften der Großgrundbesitzer in den Bergen der Granadillas geweckt wurde.

Ralf Häußler